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Die Priesterin |
Nachdenklich nickt im Dämmer die Pagode... |
Daneben tritt aus ihres Hauses Pforte |
T'ang-ku-ei-i, die Hüterin der Orte |
vom krausen Leben und vom grausen Tode. |
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Aus ihrem Munde hängt die Mondschein-Ode |
Tang-Wangs, des Kaisers, mit geblümter Borte, |
in ihren Händen trägt sie eine Torte, |
gekrönt von einer winzigen Kommode. |
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So wandelt sie die sieben ängstlich schmalen, |
aus Flötenholz geschwungnen Tempelbrücken |
zum Grabe des vom Mond erschlagnen Hundes - |
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und brockt den Kuchen in die Opferschalen - |
und lockt den Mond, sich auf den Schrein zu bücken, |
und reicht ihm ihr Gedicht gespitzten Mundes... |
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(v.K.) |
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